Verfall des historischen LokalsStrandbad Langel wird abgerissen und renaturiert

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Die ersten Arbeiten für den Abriss des Strandbads in Porz-Langel haben begonnen.

Die ersten Arbeiten für den Abriss des Strandbads in Porz-Langel haben begonnen.

Alle Bemühungen, Investoren für das Strandbad Langel zu finden, sind gescheitert. Nun haben die Arbeiten zum Abbruch begonnen. 

Nachdem Anfang des Jahres ein Termin für die beschlossenen Abbrucharbeiten des Lokals Strandbad Langel noch offen war, sind nun die Arbeiten im Gange. Sind die erledigt, soll das Gelände mit dem angrenzenden Campingplatz nicht wieder bebaut, sondern renaturiert werden.

Mit dem Abbruch verschwindet auch ein Stück Porzer Geschichte. 1911 wurde das Strandbad im Porzer Süden eröffnet. Damals gehörte ein Restaurant mit Freitreppe zum Rhein zum Strandbad. 1914 wurde es durch einen Brand zerstört. Was die Ursache war, ist bis heute unklar.

Strandbad Langel ist ein Teil der Porzer Geschichte

Neu aufgebaut wurde das Strandbad 1931, allerdings nicht mehr so prunkvoll wie zu seiner Anfangszeit. Zehn Jahre später wurde der Badebetrieb eingestellt. Das hatte nicht nur damit zu tun, dass der Rhein immer schmutziger geworden war, sondern auch mit einer Sandbank. Die war am Langeler Bogen aufgespült worden und hatte den Badebetrieb beeinträchtigt. Denn das Rheinufer war dadurch fast 100 Meter entfernt.

Auch wenn nicht mehr gebadet wurde, ist das „Strandbad“ als Ausflugslokal beliebt gewesen.

In den 1950er Jahren haben Maria und Gustav Hollstein das Lokal übernommen. „Strandbads Marie“, wie das Lokal fortan hieß, hatte sich bis 1990er Jahren einen Namen gemacht. Der Landschaftsplan von 1991 sah zwar vor, das gesamte Gelände nach Ablauf der Nutzungsgestattungen in den Zustand des umliegenden naturbelassenen Auenwaldgeländes zurückzuführen, doch die Langeler Bürgerinnen und Bürger protestierten dagegen. Mit Erfolg. Die Bezirksregierung gab die Pläne 2006 auf und das Ausflugslokal wurde wieder eröffnet. Bis Ende 2018 – da wurde es wieder geschlossen und stand seit dem leer.

Der Umweltausschuss hatte daraufhin 2020 den Pflege- und Entwicklungsplan Naturschutzgebiet „Langeler Auwald, rrh.“ beschlossen.

Die Bezirksvertretung Porz hatte sich für den Erhalt des Lokals ausgesprochen. Im Pflege- und Entwicklungsplan wurde deswegen die Möglichkeit verankert, dass neue Investoren wieder ein Lokal eröffnen können. Doch allen Bemühungen zum Trotz blieben die aus. Die hohen Investitionskosten hatten sie abgeschreckt. Bei „fachgerechter Sanierung“ hatte die Stadtverwaltung von einem „mindestens sechsstelligen Betrag“ gesprochen.

Das Lokal verfiel zusehends, auch weil Menschen ihrer Zerstörungswut freien Lauf gelassen hatten. Zum Vandalismus kam der Müll. Im Frühjahr 2023 hat dann auch die Bezirksvertretung Porz eine Verwaltungsvorlage abgesegnet, mit der der Abbruch des Lokals besiegelt wurde.

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